Europa aus der Vogelperspektive
Wenn Vögel fliegen, sind nationale Grenzen belanglos: Vor ziemlich genau 40 Jahren, am 2. April 1979, trat die europäische Vogelschutz-Richtlinie in Kraft. Sie gilt als Vorreiter für das europäische Schutzgebietsnetzwerk Natura 2000 und exzellentes Beispiel für die internationale Zusammenarbeit beim Naturschutz. Unsere PR-Beraterinnen Barbara Blum und Rosa Feigs besuchten die Feierlichkeiten unseres Projektpartners in Nürnberg.
Was haben Schwarzstorch, Seeadler und Wiesenweihe gemeinsam? Sie alle profitieren von der europäischen Vogelschutz-Richtlinie. Seit die Schutzverordnung vor 40 Jahren in Kraft trat, hat sich viel getan, um den Lebensraum und Erhaltungszustand der Arten in Deutschland und Europa nachhaltig zu verbessern. Ein besonderer Grund zu feiern, wie der Festakt im Eppeleinsaal auf der Nürnberger Burg mit zahlreichen Gästen aus Politik, Land- und Forstwirtschaft und Interessenverbänden zeigte.
Und was haben Schwarzstorch, Vogelschutz und Eppeleinsaal mit uns zu tun? Organisiert wurde der runde Geburtstag von der Bayerischen Akademie für Naturschutz und Landschaftspflege, unserem Partner im Projekt LIFE living Natura 2000, einem EU-geförderten Kommunikationsprojekt für das europäische Schutzgebietsnetzwerk Natura 2000. Dessen Grundlage bilden die Vogelschutz-Richtlinie und die etwas jüngere Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie (FFH). Ziel des Projekts ist es, die Bekanntheit von und Akzeptanz für Natura 2000 in Bayern in vier Projektjahren nachhaltig zu fördern. Wir stehen dem Projektteam in der Kommunikation zur Seite.
Die europäische Idee zeigte sich an diesem Morgen im Eppeleinsaal in vielen Vorträgen und Diskussionsbeiträgen. Alexander Just von der Generaldirektion Umwelt bei der Europäischen Kommission in Brüssel sprach sogar statt eines Geburtstags von einer Hochzeit, die vor 40 Jahren länderübergreifende Interessen miteinander verheiratete. Fernab von politischen Diskussionen, Brexit-Dramen und Währungsfragen wurde hier deutlich: Egal wo der Mensch seine Grenzen zieht, die Natur bändigt er damit nicht. Naturschutz funktioniert nicht im Alleingang. Weder für den Einzelnen, noch für ein Land. Besonders die Zugvögel halten sich nicht an Ländergrenzen oder gesetzliche Bestimmungen. Und das ist gut so, denn es zwingt zur Kooperation.
Diese sah man im Saal für Bayern durchaus positiv. Da lobte der Landesbund für Vogelschutz in Bayern auch einmal die gemeinsamen Anstrengungen mit den Bayerischen Staatsforsten, und Ministerialdirektor Dr. Rüdiger Detsch aus dem Bayerischen Staatsministerium für Umwelt- und Verbraucherschutz berichtete von seinen Erfahrungen als junger Förster. Doch, und auch das wurde beim Festakt nicht verschwiegen, es braucht noch mehr länder- und generationenübergreifende Maßnahmen.